Welche Träume
hat ein junger Mann in Madagaskar? Was wünscht sich die Frau mit den acht
Kindern aus Mali? Und welche Erwartungen stellt ihr Mann an sie und seine
zweite Ehefrau? Im „Sieben Länder - Filmmarathon“ des MitMachCafés am
vergangenen Freitag konnte man Einblick in all jene Erwartungen, Wünsche und
Träume von Familien aus Afrika, Asien und Südamerika erhalten.
Ein
kleines Mädchen der Zafimaniry in Madagaskar ist stolz auf seine Schulbücher, der
Junge aus demselben Ort geht lieber Holz sammeln als auf die Schulbank, weil er
dabei einen halben Euro im Monat verdient. Von den afrikanischen Frauen mögen viele
am Meisten ihren Kochtopf, mit dem sie die Familie versorgen können.
In
insgesamt sieben Kurzfilmen zeigten Menschen aus Uganda, Mali oder Kambodscha den
Zusammengekommenen im MitMachCafé was sie besitzen und wovon sie träumen. Alles,
was im Laufe eines Tages benutzt, gebraucht, gegessen und verarbeitet wird,
zeichnete Gerlinde Böhm in ihrer Filmreihe „Hab und Gut aus aller Welt“ auf.
Am
Freitag konnten die Bewohner des Wrangelkiez nun sehen, wie der Malinese Yacuba
den Fernseher als eine seiner besten Errungenschaften präsentiert. Darin sieht
er, wie die schönen und reicheren Menschen leben und wünscht sich es genau wie
sie zu tun. Der junge Hutu im Flüchtlingslager von Uganda dagegen hat nur noch
wenige Erwartungen. Er zeigt vor der Kamera was ihm auf der Flucht aus seiner
Heimat geblieben ist: einen Wasserkanister, eine Wolldecke, ein Bettlacken und
ein paar Anziehsachen. Von etwas anderem berichtet er jedoch ausführlicher – von
der Liebe zu seiner Frau. Die hat er in einem Flüchtlingslager kennengelernt
und bei den Eltern um ihre Hand angehalten.
Die
Ehefrauen Yacuba‘s konnten sich nicht aussuchen mit wem sie zusammenleben
werden. Die jüngere der Beiden weint und fragt ohne eine Antwort zu erwarten,
wer in seiner Ehe schon glücklich sei.
Diese
persönlichen und vertrauten Momente bringen den Alltag fremder Kulturen bis in
das MitMachCafé und an die WUNDERbar, entfachen Diskussionen und berühren.
„Wie
die Ausländer zu leben“ ist der meistgeäußerte
Wunsch. Die Großmutter der Zafimaniry Familie mag besonders ihre
Nähmaschine. Für die Enkelkinder wünscht sie sich Fortschritt und ein besseres Leben.
In ihrem Volksstamm können die Häuser allein mit der Kraft Vieler aufgebaut
werden. Hier kann man auch als Bewohner des Wrangelkiez noch etwas aus der
Fremde lernen: die Bedeutung des Gemeinschaftswillen.
Mareen Ledebur
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