„Hat es euch denn
geschmeckt?“ Auf diese Frage rauschte ein lautes Händeklatschen durch die Räume
des Nachbarschaftszentrums. Berlin Kreuzberg wurde am vergangenen Freitag
wieder Treffpunkt verschiedenster Kulturen, Menschen und Gaumenschmäusen. Diesmal waren es der europäische Osten und der
afrikanische Westen, die Rezepte und Kulturbeiträge zusammenbrachten.
„Ich bin doch immer wieder vom Essen überrascht, es gibt immer was
Neues“. Der junge Adrian, ein „typischer Wiederholungstäter“ was den Besuch des MitMachCafés angeht, ist nicht der einzige, den es immer wieder in den Wrangelkiez zieht. Aber auch viele neue Gesichter, wie zum Beispiel aus Rumänien, Polen, Pakistan oder Chile, waren beim interkulturellen Kochevent am vergangenen Freitag gekommen. Damit sich alle kennenlernen konnten, wurden dieses Mal Namensschilder verteilt.
Mit weißer Kochmütze, roter Schürze und gelbem T-Shirt
zeigte Frankie aus Nigeria vom Pan-Afrika-Catering, wie man die Speisen des Abends zubereitete. Bei der Vorstellung seines Gerichts sang er zum Abschluss "I feel good". Auch Mary aus Ghana kochte. Nicht zu vergessen sind wie immer die vielen fleißigen HelferInnen.
Zur Wohltat und dem "I feel good" Gefühl aller trugen die Gerichte auf jeden Fall bei. Almira aus Bosnien und Sascha aus Kroatien bereiteten mit Käse gefüllte Pita zu. Diese Vorspeise ist ein typisches Balkangericht, und wie Katharina es kurz zusammenfasste: „Es
ist köstlich!“ Danach durften die
Besucher schwarz-weißen Reis mit Spinat in Tomatensoße, Linsensalat mit
gebackenem Fisch und gebackene Bananen essen.
Während des Essen bekamen die Besucher Einblick in das "Rural Health Projekt" in Nord-Ost-Indien. Trockenes Klima, einfache Behausungen, kaum staatliche (Bildungs-)einrichtungen und schwierige hygienische
Zustände führen dort zu wiederkehrenden Krankheiten wie Malaria, Typhus und
Mangelernährung, welche durch fehlende ärztliche Versorgung noch verschlimmert
werden. Das Projekt sucht die Einrichtung von ambulanten Kliniken zur Behandlung einzurichten und gibt die Möglichkeit alternative
Behandlungsmethoden wie Heilkräutermedizin oder Akupunktur.
Für den musikalischen Teil des Abends sorgte die polnische Jazz- und Soulcombo „Iwona and the Crazy
Vibes“. Mit Piano, Gitarre, Ukulele und Gesang brachten die polnischen und englischen Lieder der Gruppe die Kinderbeine zum Tanzen. Währenddessen lauschten die Erwachsenen Iwona, Helmut, Marek und ihren Instrumenten und erfuhren, dass Polens Jazzszene sich sehen lassen kann.
In der Kinderbastelecke klebten und falteten die jüngsten Besucher Töpfe aus Pappe. Diese auf den Köpfen befestigt, wollen die Kinder zusammen mit Joliba e.V. eine Tour mit Rollschuhen und Inlineskates durch Berlin starten und die Menschen auf den Straßen nach dem Inhalt ihrer Töpfe zu Hause befragen.
Zu sehen gab es auch Handarbeiten aus verschiedenen afrikanischen Ländern, welche der Afrikastand „Mugawi“, neuer Kooperationspartner des Joliba e.V., präsentierte.
An den bevölkerten Tischen des MitMachCafés wurde über
HipHop, ferne Länder und Städte diskutiert. Aber auch die Faszination „Berlin“ war ein Thema. „I was so much waiting for Berlin!“, berichtete Pauline, eine Studentin aus Chile. Und ein Stück der Hauptstadt findet sich auch im Wrangelkiez wieder: Beim nächsten Mal im Juni, wenn zusammen mit der Nachbarschaft für die Europameisterschaft 2012 gejubelt wird
Mareen Ledebur und Bianka Plüschke
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